Die Idee von genossenschaftlichem Wohnen ist nicht neu – die Vorteile aber aktueller denn je.

Es gibt in Deutschland ungefähr 2.000 Wohnungsgenossenschaften, die über 2 Millionen Wohnungen besitzen und insgesamt etwa 3 Millionen Mitglieder haben. Die Genossenschaftsidee ist über 100 Jahre alt und beruht auf drei Grundsätzen:

Selbst-
hilfe

„Was einer nicht alleine schafft, das schaffen Viele.“ sagte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einer der Väter des Genossenschaftsgedankens. Als Wohnungsgenossenschaft sind wir privatwirtschaftlich und bieten unseren Mitgliedern in solidarischer Selbsthilfe viele Vorteile.

Selbst­-
verwaltung

Die Mitglieder werden in die Entscheidungsprozesse einbezogen und haben die Möglichkeit an der demokratischen Willensbildung der Wohnungsgenossenschaft teilzunehmen: z.B. bei den Wahlen mit Personenmehrheiten und der autonomen Gestaltung der Satzung.

Selbst­-
verantwortung

Die Mitglieder haften für die Verbindlichkeiten ihrer Genossenschaft und übernehmen auf diese Weise unternehmerische Mitverantwortung für ihre Genossenschaft.

Genossenschaften sind also Selbsthilfegemeinschaften. Sie dienen dem Zweck die eigenen Mitglieder zu fördern. Sie unterscheiden sich von anderen Unternehmensformen dadurch, dass sie nicht nur günstige Wohnungen anbieten, sondern auch Ihren Mitgliedern ein Mitbestimmungsrecht, Sicherheit und Gemeinschaft offerieren.

Bei einer Genossenschaft zahlt man keine Kaution oder Provision, sondern erwirbt Genossenschaftsanteile. Dadurch wird das Eigenkapital der Genossenschaft erhöht, so können Genossenschaften ihren Mitgliedern dauerhaft gute Wohnqualität bieten.

Pluspunkte, die Ihr Leben angenehmer machen.

Wer eine Genossenschaftswohnung bezieht, wohnt sicher wie ein Eigentümer, ist aber flexibel wie ein Mieter. Jedes Mitglied erwirbt bei Einzug ein Dauernutzungsrecht, d. h. ein lebenslanges Wohnrecht. Somit sind Eigenbedarfskündigungen ausgeschlossen.

Weil Genossenschaften nicht daran interessiert sind, die höchstmögliche Rendite zu erzielen, profitieren die Mieter von einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Die Überschüsse werden bei Genossenschaften vor allem in die Instandhaltung, Neubauten oder Verbesserung des Wohnumfeldes investiert. Dadurch bleiben die Genossenschaftswohnungen auf lange Zeit attraktiv und bieten hohe Qualität. Durch den Gemeinschaftssinn der Genossenschaft sind die Mieten, auch Nutzungsgebühr genannt, im Vergleich zu Wohnungsunternehmen anderer Rechtsformen, günstiger.

Einmal im Jahr gibt es eine Mitgliederversammlung. Jedes Mitglied hat eine Stimme, die bei wichtigen Entscheidungen zur Abstimmung genutzt werden kann. Die Gemeinschaft macht die Genossenschaft stark. Deshalb können Sie sich auch, natürlich nur wenn sie auch wollen, in die Genossenschaft einbringen, z.B. bei der Hilfe für Senioren.

Als Mitglied sind Sie Miteigentümer, genießen aber die Rechte eines Mieters. Ob nun eine Reparatur fällig ist oder sich Ihre Lebenssituation (z.B. durch Nachwuchs) geändert hat und Sie nun eine größere Wohnung suchen, die Genossenschaft betreut und berät sie optimal. Bei einem Wohnungswechsel innerhalb der Genossenschaft haben Sie als Mitglied den Vortritt vor externen Wohnungsbewerbern.

Günstige Serviceleistungen wie z.B. barrierefreie Seniorenwohnungen, Kooperationen mit Pflegediensten oder Kehrwochen-/Winterdienst machen das Wohnen bei Genossenschaften noch attraktiver. Es ermöglicht den älteren Mietern ihren Lebensabend im gewohnten Umfeld zu verbringen und den jungen, berufstätigen Mietern erleichtert es den Alltag.

Die Genossenschaften unterstützen Initiativen zur Förderung der stabilen Nachbarschaften wie z.B. Mieterfeste oder Seniorentreffen. Dadurch wird das harmonische Miteinander gefördert und die gute Nachbarschaft gestärkt.

Genossenschaften sind eng mit Ihrer Region verwurzelt, daher setzen sie sich für die Stadtentwicklung, den Stadtumbau und das Quartiersmanagement in der Region ein.

Wohnungsbaugenossenschaften gibt es seit über 100 Jahren. Damals wie heute ist die Genossenschaftsidee zeitgemäß. Die demokratischen Prinzipien und der Solidaritätsgedanke machen Genossenschaften zu einem zukunftsfähigen Modell auf dem Wohnungsmarkt. Es ist eine beständige Rechtsform, bei der kaum Insolvenzen vorkommen. Im 21. Jahrhundert sind Genossenschaften, vielleicht mehr als zuvor, Geschäftsmodelle mit Zukunft.

Genossenschaftsidee weltweit als Weltkulturerbe gewürdigt.

Die Bundesrepublik Deutschland ist im Jahr 2013 dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Es geht darum, lebendige Traditionen zu erhalten und ihre Bedeutung als Quelle von Vielfalt sowie als Garant nachhaltiger Entwicklung zu stärken. Die Bewerbung zur Anerkennung der „Genossenschaftsidee“ als Immaterielles Kulturerbe hatten 2014 die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft gemeinsam über die Bundesländer Sachsen und Rheinland-Pfalz eingereicht. Die Rolle der Wohnungsbaugenossenschaften hatte seinerzeit die Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V. maßgeblich für den Antrag formuliert. Umso mehr freuen sich die Wohnungsbaugenossenschaften mit dem „Bauklötzchen-Logo“, dass die genossenschaftliche Idee der beiden deutschen Gründerväter Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) und Friedrich-Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) mit ihren sozialen, kulturellen, ethischen, emanzipatorischen und ökonomischen Werten, Traditionen und Dimensionen jetzt diese weltweite Würdigung erfährt.

Weltweit gibt es 900.000 Genossenschaften in mehr als 100 Ländern mit über 800 Millionen Mitgliedern. In Deutschland sind die rund 8.000 Genossenschaften mit 23 Millionen Mitgliedern die stärkste Wirtschaftsorganisation. 780.000 Menschen arbeiten in genossenschaftlichen Unternehmen. Im Kreditwesen, im Handel, im Handwerk, in der Land- und Wohnungswirtschaft sind Genossenschaften stabile und stabilisierende Unternehmen, die mit ihrem Förderauftrag ihren Mitgliedern verpflichtet sind.

Garant für nachhaltige Entwicklung.

Dass diese Unternehmensform äußerst krisenfest ist, beweisen Genossenschaften seit über 100 Jahren. Ihre Aktualität zeigt sich heute auch in der Gründung vieler neuer Genossenschaften, besonders zahlreich in den Bereichen Erneuerbare Energien, Nahversorgung oder Gesundheit. Die Genossenschaftsidee hat sich zu einer erfolgreichen Unternehmensform entwickelt. Sie ist ein wichtiger Baustein, um auch in der dritten Welt soziale und wirtschaftliche Missstände zu lindern.

GWF Stuttgart genossenschaftliches Wohnen

Bei der GWF – ein Leben lang!

Blick in die Zukunft.

Klimaschutz und Wohnkomfort stehen bei uns an erster Stelle.